Schon 2012: Fundierte Kritik am Projekt TRB
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Stellungnahme der Gesellschaft für Stadt- und Landschaftsentwicklung Bern (GSL) zum Projekt Tram Region Bern
Ein paar Kernsätze:
Das Projekt Tram Region Bern steht unter enormem Zeitdruck. Bis Ende 2014 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Projektverantwortlichen begründen diesen Termindruck damit, dass die Bundesmittel aus dem Investitionsfonds für Agglomerationen nur dann fliessen, wenn mit dem Bau spätestens bis Ende 2014 begonnen wird.
1. Die vorgeschlagene Linienführung ist nicht aus einer systematischen Evaluation von möglichen Varianten zur Trasseeführung hervorgegangen. Das Vorprojekt ist ungenügend in Bezug auf
- die Plausibilität der vorgeschlagenen Linienführung,
- den denkmalpflegerischen Umgang mit dem gewachsenen Kontext,
- die stadträumlichen Konsequenzen,
- die Eingriffe in den Grünraum.
2. Die vorgeschlagene Linienführung im Abschnitt Viktoriaplatz – Schosshaldenfriedhof zerstört mit den alleegesäumten Strassenzügen ein schützenswertes Kulturgut und verändert die Identität eines wertvollen städtischen Lebensraumes.
3. Der Zeitdruck ist zu hinterfragen.
4. Es besteht keine Evaluation der möglichen Fahrzeugtypen (Ein- oder Zweirichtungsfahrzeuge). Je nach Typenentscheid ergeben sich Auswirkungen auf die Ausgestaltung der Endhaltestellen bzw. Endschlaufen sowie Betriebsgeleise.
5. Die Baukosten sind nicht transparent ausgewiesen.
6. Die MiV-Verkehrsführung und die Führung des Langsamverkehrs während der Bauzeit und im Betrieb sind nicht aufgezeigt.
Historischer Strassenquerschnitt
Anders als im Projektbeschrieb behauptet, ist es offensichtlich, dass der Charakter des Strassenraumes nicht erhalten bleibt.
Der „Bund“ vom 26.8.11 titelte nach der Begehung mit der Stadtgärtnerei vom 24.8.11 nicht zu unrecht:
„Die Angst vor der Bonsai-Allee“.