Sogar abwarten hilft

Auch wir gönnen Ostermundigen eine gute ÖV-Verbindung. Aber es ginge auch anders (Gründe unten).

  • Der Bahnhof Ostermundigen wird auch ohne dieses Tramprojekt ausgebaut
  • die S-Bahn wird auch ohne dieses Rumpfprojekt von TRB verdichtet
  • und falls nötig wären Entlastungsoptionen auf andern Routen in Griffweite


Alternativen ohne Tram -> Sofortwirkung

  • Den Bus 10 lassen wie er ist (inkl. Rüti), und wieder Eilkurse (Direktbusse) einführen, welche den Schnelltransport in Stosszeiten übernehmen. Das hat früher bestens funktioniert. Aber die Verantwortlichen beim Kanton und bei Bernmobil wollen es nicht einmal ausprobieren. Bernmobil hält die Fahrgäste für nicht lernfähig. Diese jahrelange Verweigerungshaltung hat den Leidensdruck der Mundiger Fahrgäste künstlich erhöht. Vermutlich auch das in manipulativer Absicht.
  • Abwarten des Erfolgs des S-Bahn-Ausbaus, in Kombination mit jederzeit einführbaren längeren Bussen.

Alternativen mit Tram, z.B. via Guisanplatz

Effektiver wäre eine Entlastungsmassnahme, nicht nur einen "Systemwechsel" (-> wie auch in der leisen Kritik Weidmann herauszulesen ist):
Nämlich eine zusätzliche Linie auf einer alternativen Route, z.B. Wankdorf oder aber Guisanplatz:

  • Buslinie lassen wie sie ist, und ein Tram via Guisanplatz - Zent-Areal zur Waldegg Richtung Zentrum Ostermundigen führen
  • Oder das Tram via Guisanplatz - Zent-Areal ins Zentrum Ostermundigen, einen Rüti-Bus an den Bahnhof Ostermundigen, und den Raum um die Haltestelle Galgenfeld plus ev. das Kleezentrum plus Quartierteil Schönberg mit dem Schosshalden-Bus bedienen oder mit einer neuen Quartier-/Tangentiallinie.
  • Oder den 10er-Bus ins Kleezentrum/Schönberg führen, den Schosshaldenbus dann in den Ostring, weil die dortige Tramlinie ohnehin aufgehoben wird.
  • Falls Tram via Guisanplatz - Zentaral nach Ostermundigen, kann ein Entlastungsbus via Lorrainebrücke - Viktoriarain - Rosengarten - Galgenfeld - Zentrum Ostermundigen. Dies verschont sämtliche Alleen, und bricht die Spitze beim Wylerbus bis Gewerbeschule.

Eine Entlastung (also ein Zusatz zu einer Tramlinie) wäre ohnehin nötig und war schon im Rahmen von Tram Region Bern geplant, wie das folgende Buskonzept aus dem Jahr 2009 sagte:

"Der südliche Siedlungsraum Ostermundigens und der Raum Bolligenstrasse / Galgenfeld auf Stadtgebiet Bern sind auch mit dem Tram Region Bern für städtische Verhältnisse ungenügend erschlossen. Optimierungspotenzial besteht zudem bei der zeitlichen Verfügbarkeit für den Freizeitverkehr am Abend und am Wochenende."
Neue Linie schliesst Angebotslücken:
Eine neue Buslinie zwischen Ostermundigen, Oberfeld – Bahnhof Ostermundigen – Breitenrainplatz behebt die räumlichen Erschliessunglücken in Ostermundigen und im Raum Galgenfeld. Ab Oberfeld besteht die Option, die Linie bis Hätteberg oder Deisswil zu verlängern."    (->  Buskonzept, Seite 5)

 

Naheliegende Gründe für eine Variante Guisanplatz:

  • bis zum Depot Bolligenstrasse / Postfinance-Turm sind die Schienen schon verlegt!
  • keine Alleen müssen geopfert werden
  • vom Quartierleist Bern Nord Breitenrain gibt es positive Stimmen zu einer "doppelten" Linienführung via Guisanplatz, -> Artikel 20min
  • Grossereignisse im Raum Stadion/BEA können doppelt bedient werden
  • Bernmobil könnte auf die bald nötigen Bus-Zusatzkurse verzichten.


Wo ist der Passagierbedarf?  Die Bedingungen ändern sich eher
- gegen die Tramlinie über Rosengarten und
- für eine Linie Guisanplatz:

  • Die Post ist weg aus der Schönburg. Die neue Nutzung als Hotel wird nie mehr solche Nachfrage-Peak schaffen, mit welchem ein Tram gerechtfertigt wurde.
  • Das Swisscom-Hochhaus steht leer. Niemand weiss, was dort jemals für Nutzungen sind, aber wohl kaum mehr ein Grossbedarf mit ausgeprägten Stosszeiten um 8 und 17 Uhr.
  • Das neu geplante Hochhaus beim Bahnhof Ostermundigen braucht sicher kein Tram, wenn die S-Bahn-Station gleich daneben ist, und man vom Zentrum in 5 Min. da ist.
  • Hingegen braucht die Linie Guisanplatz bald eine höhere Kapaztität:
    - Der Postfinance-Turm ist nicht erschlossen.
    - Das Zentareal hat viele Arbeitsplätze und ist sehr schlecht erschlossen
    - Und der Bund zieht mit 2700 Arbeitsplätzen aufs Zeughausareal, -> Bund 2013

    Diesen Bedarf muss Bernmobil nun mit extra gekauften Bussen bedienen! So die "Gemeindenews" des Anzeigers und das kant. Angebotskonzept:
    "Um den Mehrverkehr bewältigen zu können, wird die Tramlinie 9 auf dem Abschnitt Bahnhof Bern−Guisanplatz in den Hauptverkehrszeiten mit Gelenkbussen verdichtet." (-> Zitat aus Regierungssratssitzung vom 18.1.17 und   -> Angebotskonzept 2018-21 vom Mai  2017, Seite 79  )

Die Alternativen sind also greifbar und günstig, wurden in letzter Zeit immer plausibler, werden aber von den Behörden noch immer schlechtgeredet.

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